Verspannungen, Stress, Zähne knirschen, fehlende Libido, Energielosigkeit, Vergesslichkeit, Unsicherheit Konzentrationsprobleme, Schüchternheit, Frust, Angst, Überbesorgtheit, Misstrauen, Kontaktangst, Selbstzweifel
schwierige Geburt, Komplikationen in der Schwangerschaft, Unfälle, Verlust, Mitansehen von Gewalt, Drohungen, Alleinsein im Kindesalter, Vernachlässigung, Trennungen, Operationen, Krankenhausaufenthalte, etc.
Diese Ereignisse können dazu führen, das die ursprüngliche Flexibilität des Nervensystems angemessen auf Herausforderungen zu reagieren verloren geht.
Auch wenn manche Erlebnisse schon viele Jahre her sind und der Verstand es schon längst als Vergangenheit abgespeichert hat, kann das erlebte weiterhin in uns wirken und uns unbewusst beeinflussen.
Der Vagusnerv, der längste Nerv des autonomen Nervensystems, bildet den roten Faden für all diese unterschiedlichen Symptome.
Er spielt eine entscheidende Rolle für unser körperliches und emotionales Wohlbefinden und entscheidet darüber, wie wach und bewusst ein Mensch in jedem Augenblick ist.
Der Vagus erstreckt sich vom Gehirn bis zu den inneren Organen und ist in zahlreichen Funktionen des Körpers integriert, darunter die Regulierung von Stressreaktionen, der Herzfrequenz, der Verdauung und der Entspannung.
Ständig reagiert unser autonomes Nervensystem auf Körperempfindungen und Signale aus unserer Umgebung, die wir über unsere Sinne aufnehmen. Unterschiedliche Situationen erfordern bestimmte Verhaltensweisen.
Lt. Dr. Porges, dem Begründer der Polyvagaltheorie, nützt das autonome Nervensystem 3 verschiedene Verhaltensstrategien, um unser Überleben zu sichern.
Fühlen wir uns sicher und gut verbunden, ist der neuere Teil des Vagus aktiv.
In Stresssituationen halten wir Blickkontakt und versuchen mit ruhiger Stimme, die Situation zu klären
Ist dies aussichtslos und wir werden nicht gehört, zieht sich dieses System zurück und das hierarchisch darunter liegende, der Sympathikus, rückt in den Vordergrund.
Ändert sich die Situation immer noch nicht, gehen wir in die Erstarrung, ziehen uns innerlich zurück. Der ältere Teil des Vagus wird aktiv.
Manchmal bleibt das Nervensystem nach einer stressigen Situation hängen. Obwohl sich im Außen die Situation schon längst wieder verändert hat, sind in unserem Körper noch Erfahrungen gespeichert, die den Körper weiterhin in Alarmzustand versetzen und unbewusst beeinflussen.
Eine gesunde und körperliche Verbundenheit fördert die Aktivierung des ventralen Vagusnervs und ermöglicht positive soziale Interaktionen und spirituelles Wachstum.
Wenn das Nervensystem wieder in der Lage ist, Sicherheit zu empfinden, signalisiert es uns, dass wir in der Lage sind, uns zu entspannen, zu vertrauen und die Welt um uns herum in einem positiveren Licht zu sehen.
Mittlerweile wurden die heilenden Kräfte des Vagus Nerv von der Wissenschaft entdeckt. Depression, chronischer Schmerz und Epilepsie werden durch elektronische Stimulation von diesem Nerv bereits erfolgreich behandelt. Auch gibt es Projekte, die sich mit der Wirkung der Vagusnervstimulation bei Autismus, Demenz und Long Covid beschäftigen. Meditation (z.B. der MBSR) oder bestimmte Atemtechniken, die den Nerv beeinflussen und dadurch für ein positives körperliches und seelisches Wohlbefinden sorgen, erhalten durch diese neuen wissenschaftliche Erkenntnisse zunehmend mehr Aufmerksamkeit und werden immer mehr in das bestehende Gesundheitssystem eingebaut.